Wasser

... zählt zu den wichtigsten Ressourcen eines Unternehmens, egal ob wir Lebensmittel, Elektronik, Kleidung oder Urlaub verkaufen. Im Stern achten wir bewusst darauf Wasserressourcen zu schonen.

Der Wasser-Fußabdruck eines Hotels ist ein Maß für das gesamte Wasser, das zur Herstellung der von ihm angebotenen Dienstleistungen verbraucht wird. Er setzt sich zusammen aus dem direkten Wasserverbrauch, der in die Herstellung eines Produkts oder eine Dienstleistung fließt, und dem indirekten Wasserverbrauch, der in der gesamten Lieferkette sowie während der Nutzung des Produkts genutzt wird.

Umgelegt auf eine Person: In Mitteleuropa verbraucht man durchschnittlich 130 l Wasser pro Tag (Trinken, Körperpflege, Waschen, Putzen, Kochen, Gießen…). Der indirekte Wasserverbrauch ist mit durchschnittlich 4.250 l pro Tag gut 30mal höher, wobei 86 % auf Nahrungsmittel/landwirtschaftliche Produkte und 14 % auf Industriegüter (vom T-Shirt über Tablet bis zum Pkw) entfallen.

Im Zuge des Planungsprozesses für das Öko-Hallenbad haben wir uns dazu entschlossen, gemeinsam mit dem Corporate Carbon Footprint auch einen Wasserfußabdruck unseres Hotels durchführen zu lassen.


Direktes Wasser

Unser Wasserverbrauch konnte seit 2010 um gut 12 % durch eine Vielzahl von Maßnahmen gesenkt werden: Weniger Wasserdurchfluss in Duschen, Waschbecken und WCs, keine Gartenbewässerung, Umstellung von wassergekühlter Kühlanlage, Änderung im Putzsystem.  Mit 178 l pro Nächtigung lagen wir deutlich unter dem Durchschnittswert von 250 l eines 3-Sterne Hotels laut Dehoga.

Direkter Wasserverbrauch im Stern 2010 – 2022

2010

2013

2018

2022

Wasser in m3

5.417

5.414

4.773

7.596

Pro Nächtigung in l

230,8

241,3

178,7

276,5

 

Die zusätzliche Infrastruktur des Öko-Hallenbades ist ein großer Wasserverbraucher und die Steigerung von gut 100 l pro Nächtigung ist Großteils darauf zurückzuführen. Auch wenn der Verbrauch von 276 l Wasser im mittleren Branchenschnitt liegt und wir den prognostizierten Anstieg von 130 bis 150 l pro Nächtigung sich nicht bewahrheitet hat, ist unser Mehrverbrauch weiter verbesserungswürdig.


Wasserfußabdruck

Verschiedene Maßnahmen, Anpassungen und Verhaltensänderungen werden den Verbrauch sicherlich (kosmetisch) verbessern, aber den Anstieg nicht wettmachen. Darum wird beim indirekten Wasser eingespart. Das ist zudem sinnvoll, weil wir Wasser sparen, wo Wasser knapp ist. Think global – act local.

Methode

Wir haben 2022 erstmalig den Wasserfußabruck erstellt und damit für uns wieder „Neuland“ betreten. Bereits das Erstellen war eine Herausforderung. Für einige Bereiche (wie Reinigungsmittel oder Abfall) sind noch zu wenig zuverlässige Daten vorhanden oder die Variabilität des Wasserverbrauchs von Lebensmitteln ist aufgrund von Parametern wie Region, Technologie, usw. relativ hoch.

Der Wasserfußabdruck umfasst neben dem direkten Wasserverbrauch auch das indirekt genutzte Wasser mit ein, also die Wassermenge die für die Herstellung und Bereitstellung von Produkten oder Dienstleistungen verbraucht wird.

Dabei gibt es zwei Berechnungsmethoden:

  • Blue water consumption
    Menge an Oberflächen- und Grundwasser, die bei der Produktion einer Ware oder Dienstleistung verbraucht wird. Der Verbrauch bezieht sich auf die Menge an Süßwasser, die verbraucht wird und dann verdunstet oder in ein Produkt eingeht.
  • AWARE method
    Ein unternehmensspezifischer Wasserfußabdruck wird durch Multiplikation des Wasserverbrauchs an einem bestimmten Standort mit einem regionalen Charakterisierungsfaktor (AWaRe) ermittelt. Der Charakterisierungsfaktor trägt der Wasserknappheit an dem jeweiligen Standort Rechnung.

Ergebnis

Mit den ermittelten Zahlen muss man vorsichtig sein, weil sie je nach gewählter Methode doch sehr unterschiedlich sind, die Quellen noch nicht durchgängig vergleichbar sind und in vielen Bereichen die Tiefe der Zahlen noch fehlt. Nichtsdestotrotz zeigen die Zahlen die Dimension des Wasserverbrauchs auf, schaffen Bewusstsein und gerade die AWARE Methode greift auch die ungerechte Verteilung des Wassers auf der Welt auf.

Der indirekte Wasserverbrauch ist ein Vielfaches des direkten Wasserverbrauchs: im Falle der Blue Water Methode der 13fache Verbrauch und im Falle der AWARE Methode sogar der 40fache Verbrauch. So verbrauchen wir im Stern 112.459 m3 Wasser für alle Gäste und Mitarbeitenden bzw. unter Berücksichtigung der Wasserknappheit 420.000 m3.

Da wir in den Alpen in einer wasserreichen Region leben ist der Charakterisierungsfaktor mit 1,36 relativ niedrig und der direkte Wasserverbrauch erhöht sich nur gering. Hingegen ist bei globalisierten Produkten wie Fahrzeugen oder Mobilität der Faktor zwischen 5 und 8, da vor allem in wasserknappen Regionen die Rohstoffe oder Produkte erzeugt werden.

Wasserfußabdruck im Stern 2022

Blue water Methode

AWARE Methode

Direkter Wasserverbrauch im m3

      7.619         –      277 l/Nächtigung

   10.391           –        378 l/Nächtigung

Indirekter Wasserverbrauch im m3

104.840         – 3.816 l/Nächtigung

410.134          – 14.928 l/Nächtigung

Gesamtwasserverbrauch im m3

112.459           – 4.093 l/Nächtigung

420.525           – 15.306 l/Nächtigung

Unsere Zielsetzung war, dass wir das zusätzlich verbrauchte direkte Wasser, das sind 2.823 m3, durch Einsparungen im indirekten Wasser wieder wett machen.

Im Vergleich zu 2018 konnten wir Scope 1 und 2 der CFF deutlich senken, als auch die Mobilität und den Papierverbrauch senken. Auf der anderen Seite stieg der Verbrauch von Nahrungsmitteln, auch wenn hier verstärkt regional eingekauft wurde und mehr Gäste im Haus waren.

Zusammenfassend dürfte das Ziel erreicht worden sein, da in Summe mehr eingespart wurde. Relativ auf die Nächtigung bezogen haben wir das Ziel mit Sicherheit erreicht. Es liegt aber noch ein sehr großes Potenzial an Einsparungen brach, das durch eine Forcierung der vegetarischen Küche unbedingt genützt werden muss. Dieses Potenzial der Einsparung liegt weit über dem direkten Wasserverbrauch und zudem in Regionen, wo es mehr Wasserknappheit gibt als bei uns.

 

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