Unsere Mitarbeitende

Ein Dienstleistungsbetrieb kann nur so gut sein wie seine Mitarbeitenden. Wir sind uns der beruflichen Herausforderungen im Tourismus schon lange bewusst und arbeiten daher bereits seit 2004 nach dem Stakeholder Ansatz.

In touristischen Dienstleistungsbetrieben sind die Herausforderungen am Arbeitsplatz groß: Die Arbeitszeiten am Abend, am Wochenende und in den Ferien, die Unplanbarkeit und oder anspruchsvolle Kunden resultieren in Stress. Auch wenn der Arbeitsplatz besser ist als sein Ruf, ändert das nichts am Fachkräftemangel, Nachwuchsproblem, Arbeitsmotivation oder Migrationsherausforderungen bleiben Herausforderungen, die die ganze Branche betreffen. Des «War of Talents» am Arbeitsmarkt waren wir uns früh schon bewusst und wir haben uns bemüht, einen attraktiveren Arbeitsplatz zu bieten. Seit 2005 partizipieren Mitarbeitende an den Entscheidungen und genießen eine flache Hierarchie. 2010 wurden bereits mehrtägige Ausflüge angeboten, die uns u.a. nach Paris, Mainz, Venedig und Amsterdam gebracht haben.

Wir haben angepasste Jobs für Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen und 2012 die verpflichtende 5-Tage-Woche eingeführt. Wir setzen auf flexible Arbeitszeitmodelle für Teilzeit-Angestellte, Karenzrückkehrer*innen sowie Zweitjobber und attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten.

Das war alles zu wenig, darum haben wir 2015/16 in einem Stakeholder-Prozess die Ziele neu definiert und extern von Monika Planer begleitet:

  • Ganzjahres-Betrieb
  • Lohn + 20 %
  • Eigenen Nachwuchs ausbilden: Top-Ausbildung, Zertifizierung
  • Nachhaltiger Arbeitgeber

Ganzjahres-Betrieb

Der Großteil unserer Mitarbeitenden hat den Lebensmittelpunkt in der Region, darum setzen wir auf Vereinbarkeit von Familien- und Privatleben bei einer verlässlichen Entlohnung.

Zwischensaisonen mit AMS-Meldung senken das Jahreseinkommen und erhöhen den Gender-pay-gap, also das geschlechtsspezifische Lohngefälle. Gleichzeitig können Mitarbeitende kaum in der Saison ihren Urlaub konsumieren, wodurch die Vereinbarkeit mit Familie oder Freunden kaum möglich ist.

Ein Glätten der ferienbedingten Auslastungswellen würde zudem eine bessere Planbarkeit und Dienstplangestaltung hinsichtlich Wochenenden, Abenden und Teilzeitjobs ermöglichen. Nur wie?

Zahlreiche Diskussionen und Stakeholder-Prozesse später wurde 2017 die Entscheidung für ein wetterunabhängiges Angebot für Nicht-Ferienzeiten getroffen: Schwimmen und Spielen unter Dach. So wurden das Öko-Hallenbad und der Erlebnis-Spielstadel von 2020 bis 2022 realisiert.

Jungsterne Lehrlingsakademie

Aufbau von Ausbilder*innen, Qualitätsstandards mit laufenden Checks, Weiterbildungsprogramme für Lehrlinge, Teilnahme an Wettbewerben, Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung und eine Ausbildung auf Augenhöhe mündeten 2017 in einem attraktiven Ausbildungsbetrieb und dem Qualitätssiegel «Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb».

Seit 2020 beschäftigen sich drei Ausbilder*innen und ein externer Lehrlingsexperte um Qualität, Weiterbildung und Lebensthemen , machen Job-Rotations, besuchen Produzent*innen, kochen in Schulen und machen Events für Freund*innen und Eltern.

Ausgezeichneter Arbeitsplatz im Tourismus

Obwohl die Maßnahmen Wirkung zeigten, die Lockdowns gemeinsam perfekt gelöst wurden und ein starker Zusammenhalt entstand, entschieden wir uns zu einem umfangreichen Prozess der Organisationsentwicklung und Mitarbeitermanagement mit abschließendem externen Audit zum ausgezeichneten Arbeitsplatz im Tourismus mit unserem langjährigen Partner, «hgc».

  • Teamleiter-Akademie über ein Jahr mit fünf Modulen in 12 Tagen für alle Teamleiter, seit 2023 auch für die Teamleiter-plus (stellvertretende Teamleitende)
  • Entwicklung des nachhaltigen Leitbildes (Link zu Über uns/Zueinander schaugn)
  • Organisationsentwicklung mit Aufbau- und Ablauforganisation, sowie Kommunikations- und Meetingkultur
  • Qualitätsmanagement mit Qualitätshandbüchern, Stellenbeschreibungen und Arbeitsablaufoptimierung
  • Mitarbeiterbefragung
  • Bonussystem für Teams und Teamleitende

Aufbau und Implementierung dauerten zwei volle Jahre (2020–2022) und die Verinnerlichung wird nochmals zwei weitere Jahre benötigen.

Zufriedenheit Mitarbeitende

Die Erstzertifizierung erfolgte in einem eintägigen Audit von Systemcert mit einem Katalog von 40 Kriterien. Dabei konnten wir 101 von möglichen 108 Punkten erreichen und erhielten die Stufe «Silber».

Die erste Mitarbeiterbefragung im Juli 2022 brachte spannende Erkenntnisse:

  • Teilnahme: 72% aller Mitarbeitenden
  • Ziel: Ermittlung der Zufriedenheit hinsichtlich der folgenden Aspekte

Führung

81,5%

Arbeitsbedingungen

77,9%

Ausmaß an Belastung

67,1%

Entlohnung

81,3%

Unternehmenspolitik

84,1%

Arbeitsabläufe

78,9%

Betriebsklima

81,4%

Vereinbarkeit mit Privatleben

74,3%

Verbundenheit mit Unternehmen

85,0%

Gesamtergebnis

81,0%

Nach einer eingehenden Analyse liegt der Fokus für 2023 in der Verinnerlichung des Qualitätsmanagements, der Steigerung der Löhne, Coaching von Führungskräften, Dienstplangestaltung und Verstärkung der Teams sowie der Neugestaltung der Arbeitswege in allen Abteilungen (Umbau Erdgeschoß). In der effizienten Neugestaltung der Arbeitswege sollte sich der Spielraum für künftige personelle Herausforderungen oder Arbeitsmodelle wie die 4-Tage-Woche eröffnen.

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