Vielfaltsflächen

Im Zuge der Planung für das Öko-Hallenbad im Jahr 2020 legten wir erstmals verbindliche Ziele fest, die künftige Flächenversiegelungen unterbinden und eine Aufwertung von Grünflächen in Vielfaltsflächen für die nächsten Jahre einschließen.

Im Jahr 2021 wurde gemeinsam mit Christina Maria Kuttenberger, Studentin der Hochschule Weihenstephan Triesdorf Fakultät für Landschaftsarchitektur, Schwerpunkt Freiraumplanung eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Stern-Umgebung einschließlich Höhenlage, Gewässer- und Waldstruktur, Bodentypen, Schutzgebiete sowie klimatische Bedingungen in der Region durchgeführt.

Im Anschluss erfolgten genaue Flächenbestandsanalysen sowie eine Analyse der Nutzungsformen der Grünflächen. Die Situation der Außenanlagen im Stern weist einen hohen Versiegelungsgrad der Flächen auf.

Aufgrund unterschiedlicher Ansprüche an die jeweiligen Nutzungen und Bodenbeschaffenheit der Teilbereiche wurden individuelle Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, wie beispielsweise die Möglichkeiten für Schotterrasen, intensive Dachbegrünungen und Reduktion der Parkflächen.


Umsetzung Vielfaltsfläche am Öko-Hallenbad

Der Naturgarten ist durch eine selbstständige Entwicklung geprägt und befindet sich in einem stetigen Wandel bis sich der Zustand eines stabilen Ökosystems einpendelt. Trotz der charakteristischen Eigenständigkeit und natürlichen Bewegung ist ein Eingriff durch den Menschen notwendig.

Der Garten muss geplant und angelegt werden um diesen als Raum nutzbar zu machen und seine Potenziale in Szene zu setzen. Dabei wird darauf geachtet, dass sich alle Maßnahmen zur Gestaltung an der Natur orientieren und eine optimale Grundlage für die natürliche Entwicklung geschaffen wird.

Somit wird auf heimische Arten, Flora und Fauna, besonderer Wert gelegt. Durch den Fokus auf die Vielfalt sind auch Pflanzenimporte und diverse Züchtungen im Naturgarten erlaubt, insofern diese einen Lebensraum der heimischen Arten begünstigen. Ziel ist es, aktiv einen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz zu leisten und gleichermaßen menschliches Wohlbefinden zu fördern.

Charakteristik echter Naturgarten:

  • Torf-frei
  • Sparsamer Umgang mit Wasser
  • Verzicht auf Laubbläser und Rasenmäher
  • Einsatz von Naturmaterial
  • Minimale Eingriffe
  • Unterschlupfmöglichkeiten Tierwelt
  • Verzicht auf künstliche Dünger
  • Symbiotische Wirkung zwischen Pflanzen und Tierwelt
  • Nutzgarten dient Mensch und Tier
  • Beitrag zu Naturschutz
  • Erhalt der Artenvielfalt
  • Erhöhung ökologischer Wert

 

Naschpfade

Die Wege des Sterngartens werden bepflanzt mit zahlreichen heimischen Beerensträuchern.

Ein großer Teil der verwendeten Arten wurden in der Biotopkartierung der umliegenden Ortschaften, Mötz und Mieming, erfasst. Diese Bepflanzung stellt eine wahre Bereicherung für den Hotelgast sowie auch für die Tierwelt dar.

Die Mischung dieser Beerensträucher bietet durch ihre Strukturvielfalt zahlreichen Arten einen geschützten Lebensraum mit sicheren Nist- und Versteckmöglichkeiten. Zusätzlich werden alte Obstsorten angepflanzt.

Honigdach Öko-Hallenbad

Honig ist nicht nur schmackhaft, sondern auch besonders gesund. In diesem Sinne wurde bei der Pflanzenauswahl ein besonderer Wert auf Pflanzen gelegt, die auch unsere Gesundheit auf natürliche Art verbessern und bei Krankheiten Hilfe leisten. Das Honigdach am Öko-Hallenbad beinhaltet einen Apothekengarten aus Wildpflanzen, welche größtenteils in den umliegenden Biotopen vorkommen.

Zusätzlich berücksichtigt die Auswahl vor allem für Bienen relevante Pollen um Nahrungspflanzen anzubieten. Die Anordnung der Pflanzen soll möglichst wild und natürlich sein. Im Zentrum der Dachfläche werden die Bienenkästen aufgestellt, welche für die hoteleigene Honigproduktion genutzt werden kann.

Bisherige Initiativen

Prinzipiell darf und muss festgehalten werden, dass hinsichtlich Erhalt der Artenvielfalt und Grünflächen in Zukunft mehr passieren muss. Auch wenn bereits einige Initiativen gemacht wurden:

  • Regionaler Klimafonds – unterstützt Maßnahmen in den Larchwiesen (Aufforstung, Pflege), Streuobstwiesen mit alten Obstsorten und Vielfaltsinitiativen (zB alte Erdäpfelsorten, alte Getreidesorten, usw.). Der Fond wurde im Zuge der Klimaneutralität von 2012 bis 2020 mit Euro 13.543,58 gefüllt und unterstützte mit Euro 6.335,18 obige Initiativen. Mehr erfahren. 
  • Alpenblumen-Steingarten – Gemeinsam mit dem freischaffenden Biologen Dr. Cerny wurden 2017 für den Alpenraum typische und auch geschützte Pflanzen auf dem Westdach gepflanzt. Kalkgestein schafft die natürliche karge Umgebung für Edelweiß, Enzian und Platenigl.
  • Gründach Dachterrasse – im Zuge der Schaffung des Osttrakts und der Dachterrasse wurde der Großteil des Daches mit einem Gründach ausgestattet.
  • Parkfläche Appartementhaus – als erste Parkfläche wurde angrenzend zur Vielfaltsfläche Öko-Hallenbad der Asphalt entfernt und Grasziegel gesetzt, und somit mehr Versickerungs- und Grünfläche geschaffen.